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Warum du als Sprachlehrer deine Zielgruppe definieren solltest 

 Juli 31, 2017

By  marta

Bevor du dir ein Business aufbaust, solltest du deine Zielgruppe definieren. Aber was heißt das eigentlich für Sprachlehrer, was bringt es und wie findest du deine Zielgruppe? Das erfährst du in diesem Artikel.

Dieses Thema ist übrigens nicht nur für Quereinsteiger Sprachlehrer spannend, sondern auch für erfahrene Sprachlehrer, die mehr Geld verdienen möchten.

Was ist eine Zielgruppe?

Eine Zielgruppe ist der Begriff für eine Gruppe von Menschen mit ähnlichen oder den gleichen Eigenschaften oder Bedürfnissen. Es kann eine Gruppe sein mit der gleichen Thematik, den gleichen Hürden oder ähnlichen Problem. Eine Zielgruppe kann die gleiche Meinung vertreten oder auch aus dem gleichen Land stammen.

Unternehmen definieren ihre Zielgruppe, um sie mit einer konkreten Werbebotschaft zu erreichen.

Beinahe in jedem Berufszweig finden wir Fachbereiche und Fachspezialisten, die sich auf eine Zielgruppe fokussieren und ihre Zielgruppe definieren.

Nehmen wir zum Beispiel den Arzt. Natürlich gibt es den Allgemeinarzt, doch alle anderen haben sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert. Da gibt es den Zahnarzt, Frauenarzt, Kinderarzt, Neurologen, Kieferchirurgen, HNO usw. Denken wir an Anwälte. Natürlich gibt es Anwälte für Zivilrecht, aber auch für Familienrecht, Erbschaftsrecht, Strafrecht usw.

Stell dir vor, du hast Zahnschmerzen. Wo gehst du hin, um diese Zahnschmerzen zu behandeln? Du gehst nicht zum Allgemeinarzt, sondern direkt zum Zahnarzt.

Wirst du einer Straftat beschuldigt, nimmst du dir da einen Anwalt für Zivilrecht? Nein, du suchst nach einem Anwalt, der auf Strafrecht spezialisiert ist.

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Zielgruppe definieren: Vorteile für Sprachlehrer

Wenn du deine Zielgruppe kennst und dich auf sie fokussierst, dann

  • wird die Vorbereitungszeit kürzer
  • bereitest du den Unterricht für mehrere Schüler gleichzeitig vor
  • bleibst du fokussiert und ersparst dir Ablenkungen
  • etablierst du dich schneller als Experte
  • erhältst du nur Empfehlungen, die du wirklich haben möchtest

Die Vorbereitung auf eine Unterrichtsstunde kostet am Anfang sehr viel Zeit. Bedienst du mehrere Zielgruppen, so musst du dich auf jede einzelne separat vorbereiten. Konzentrierst du dich stattdessen auf nur eine Zielgruppe, bereitest du dich mit einem Mal auf mehrere Lerner vor.

Du gewinnst Zeit, die du anstatt in unbezahlte Vorbereitung, in bezahlten Unterricht investieren kannst. Du schlägst zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits verdienst du in weniger Zeit das gleiche Geld und dein Verdienst steigt, indem du die übrige Zeit wieder für aktiven Unterricht nutzt.

Je länger du dich mit einer Zielgruppe beschäftigst, desto besser lernst du sie kennen. Dadurch steigt deine Expertise und du kannst mehr Geld verlangen.

Zielgruppe definieren: Vorteile für deine Lerner

Wenn du deine Zielgruppe definieren kannst, profitierst nicht nur du, sondern auch deine Lerner. Bei einem Lehrer, der ihr Problem kennst und eine Lösung für ihr Problem hat, fühlen sich Lerner wesentlich besser aufgehoben als bei einem Lehrer, der das Problem nicht kennt.

Die Vorteile für Lerner sind:

  1. Sie fühlen sich bei einem Experten besser aufgehoben 
  2. Der Experte kennt die Details der Probleme
  3. Die Lerner erhalten einen zielgerichteten Lernplan 
  4. Die Lerner können weitere Angebote in Anspruch nehmen, die ihr Bedürfnis decken
  5. Deine Lerner haben das Gefühl, ihr Geld genau richtig zu investieren
  6. Die Lerner lernen viel motivierter 
  7. Wenn deine Lerner wissen, was du genau machst, können sie dich besser empfehlen

Je mehr du über die Menschen weißt, die unterrichtest, desto besser kannst du ihnen helfen. Du kannst dein Angebot auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe ganz genau zuschneiden.

Stell dir vor, ein Lerner sucht nach der Lösung für ein konkretes Problem. Jetzt findet er einen Sprachlehrer, der genau dieses Problem löst. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er bei diesem Lehrer einen Termin bucht?

Welche Zielgruppen gibt es für Sprachlehrer

Thematisch gibt es jede Menge Zielgruppen für Sprachlehrer. Diese richten sich zum einen nach Alter (Kinder, Jugendliche, Erwachsene), nach dem Lernziel (Deutsch für den Beruf, Business English, Grammatik lernen, Sprechen lernen) oder nach der Unterrichtsart und der Umsetzung (Bücher, Kurse, Online-Unterricht, Gruppenunterricht).

Sprachlehrer Gehalt und Zielgruppe

Wie du deine Zielgruppe definieren kannst

Einige Sprachlehrer wissen sofort, welche Zielgruppe sie unterrichten möchten und legen los.

Gehörst du jedoch zu den Sprachlehrern, die nicht wissen, auf welche Zielgruppe sie sich spezialisieren wollen, hilft dir diese Brainstorming Taktik:

Liste mit Zielgruppen nach Merkmalen erstellen

Zielgruppen lassen sich nach den bestimmten Merkmalen segmentieren. Darunter fallen die demografischen, sozioökonomischen und typografischen Variablen.

Erstell dir eine Liste mit den demografischen, sozioökonomischen und typografischen Merkmalen von Sprachlernern. Diese Tabelle soll dir helfen, die Variablen zu bestimmen.Zielgruppe definierenWürde ich beispielsweise eine Liste brainstormen und die Variablen bestimmen, dann könnte das wie folgt aussehen:

DEMOGRAFISCHE MERKMALE

  • Alter: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Studenten, Ältere Menschen
  • Geschlecht: Männer, Frauen
  • Familienstand: ledig, verheiratet, geschieden, verwitwet, alleinerziehend
  • Herkunft: Polen, Amerikaner, Portugiesen, Afrikaner usw. (Länder oder Kontinente)
  • Muttersprache: Polnisch, Englisch, Portugiesisch, Französisch usw.

SOZIOÖKONOMISCHE MERKMALE

  • Bildungsstand: Kindergarten, Schule, Studium, Mittlere Reife, keine Schulbildung, ohne Studium, Ausbildung, ohne Ausbildung
  • Beruf: Programmierer, Ärzte, Personalmanager, Manager, Tischler, Pflegekräfte usw.
  • Einkommen: arm/reich (Jahreseinkommen von 18.000/100.000 Euro, von – bis (2000 bis 3000 Euro mtl.) usw.

TYPOGRAFISCHE MERKMALE

  • Motivation: Auswandern, Beförderung, Ausdruck verbessern, mit dem Partner sprechen usw.
  • Werte: schnell lernen, Qualität, wenig Geld ausgeben, Status…
  • Wünsche: langfristig mehr Geld verdienen, um die Familie besser zu ernähren; eine bessere Stelle finden usw.
  • Meinungen: lass ich erst einmal offen
  • Lebensstil: alternativ, gehoben, Mittelstand usw.

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Aus den Merkmalen deine Zielgruppe definieren

Nachdem du dir Gedanken darüber gemacht hast, welche Merkmale deine Zielgruppe haben könnte, kreuz an, welche Merkmale dich ansprechen. Ich würde jetzt zum Beispiel ankreuzen:

  • Erwachsene
  • evtl. Polen
  • Männer oder Frauen
  • verheiratet oder ledig
  • Studium
  • Programmierer / Manager
  • Gutes Einkommen
  • Beförderung/eine bessere Stelle
  • Qualität
  • Mittelstand

Aus diesen Merkmalen ergibt sich schon die Richtung meiner Zielgruppe. Ich möchte Menschen unterrichten, die einen bestimmten Bildungsstand haben, aus Polen kommen und gut verdienen. Aber auch auf die Qualität des Unterrichts mehr wert legen als darauf, möglichst wenig Geld für den Unterricht zu bezahlen.

An dieser Stelle kannst du einen Satz bilden, der deine Zielgruppe definiert:

Ich möchte polnischen Programmierern helfen, Deutsch zu lernen und eine bessere Stelle oder eine Beförderung zu bekommen.

Welches Problem hat deine Zielgruppe?

Die Frage ist, welche Probleme polnische Programmierer haben, die Deutsch lernen möchten. Sie möchten aus einem bestimmten Grund Deutsch lernen. Aber aus welchem?

An dieser Stelle würde ich wieder brainstormen und eventuell in Foren und sozialen Netzwerken nach Programmierern suchen, die Deutsch lernern, um sie zu fragen.

Was könnten die polnische Programmierer für Probleme haben?

Um diese Frage zu beantworten, überlege ich, was für Aufgaben Programmierer haben, bei denen sie Deutsch benötigen.

Meine polnischen Programmierer könnten für Unternehmen in Polen arbeiten, die ihre Aufträge aus Deutschland erhalten. Sie müssen sich somit mit Kunden und Arbeitskollegen aus Deutschland verständigen. Eventuell werden Meetings in Deutsch abgehalten. Die Kundenaufträge werden eventuell am Telefon angenommen, sie müssen also telefonieren lernen. Die Programmierer müssen gegebenenfalls Präsentationen halten und abstrakte Programmierstrukturen erklären/vorstellen. Sie werden die Kunden in Deutsch betreuen müssen. Genauso werden sie Dokumentationen auf Deutsch schreiben müssen.

Ein Manager im IT Bereich wird noch zusätzlich personelle und konzeptionelle Aufgaben haben, die er/sie auf Deutsch händeln muss.

Es steht außer Frage, das polnische Programmierer, deren Unternehmen in Polen, Aufträge aus Deutschland erhalten, sehr gutes Deutsch sprechen müssen.

Das Problem ist, dass es in Polen vermutlich sehr viele sehr gute Programmier gibt. Aber die wenigsten werden sehr gut Deutsch sprechen.

Was ist also das Problem, das ich lösen kann?

Ich kann polnischen Programmierern dabei helfen,

  • besser in Deutsch zu telefonieren
  • deutsche Kunden besser zu verstehen
  • Dokumentationen schneller zu schreiben
  • vor ihren Kollegen besser zu präsentieren
  • die Angst vor Meetings zu überwinden

Welchen Schmerz hat deine Zielgruppe?

Wenn du deine Zielgruppe definieren konntest und die Lösungen für die Probleme formuliert hast, dann kannst du noch einen Schritt weitergehen. Dieser Schritt hilft dir als Sprachlehrer, dein Angebot zu formulieren und zu bewerben.

Überlege, was der größte und wichtigste Schmerz deiner Zielgruppe ist. Womit kämpft deine Zielgruppe am meisten?

Dazu visualisiere ich den Alltag meines Programmierers. Ich stelle mir vor, wie er morgens aufsteht, wie er sich im Bad die Zähne putzt, worüber er währenddessen nachdenkt, wie er sich ins Auto setzt und zur Arbeit fährt. Ich überlege mir, wie er seine Aufgaben erhält, wie er diese ausführt, wie umfangreich sie sein könnten usw.

Bei diesen Überlegungen versuche ich mich in seine Lage zu versetzen – immer im Hinterkopf: Er kann nicht gut genug Deutsch sprechen. Hat er Angst, Deutsch zu sprechen? Wann hat er Angst, Deutsch zu sprechen? Fehlt ihm die Motivation Deutsch zu sprechen? Unterhält er sich gerne mit seinen deutschen Kollegen? Warum nicht? Liegt es daran, dass er sie nicht versteht? Würde er diese Situation gerne verbessern? Bekommt er nur die langweiligsten Aufträge, weil er nicht gut genug Deutsch spricht? Verdient er viel weniger als die anderen, weil sein Deutsch schlecht ist? Wird er dafür gemobbt, dass er so schlecht Deutsch spricht? Bekommen die anderen mehr Aufmerksamkeit, weil sie besser Deutsch sprechen als mein Programmierer?

Jetzt kommen wir dem echten Schmerz etwas mehr?

Die vier größten Emotionen, die deine Zielgruppe bewegt, dein Angebot zu kaufen

Emotionen lenken die Entscheidungen deiner Lerner. Deshalb werden Emotionen gezielt in der Werbung eingesetzt, um die Kaufentscheidung zu beeinflussen. Du als Sprachlehrer kannst deine Zielgruppe besser definieren, wenn du weißt, welche Schmerzen und Emotionen deine Zielgruppe haben könnte:

Emotion 1: Glück

Menschen möchten glücklich sein, enge Freundschaften pflegen, sich zugehörig fühlen und Spaß am Leben empfinden. Was könnte das Glück von Menschen stören, die Deutsch lernen oder damit sie Deutsch lernen wollen?

Emotion 2: Trauer

Traurige Storys lösen Mitgefühl aus und regen zum Nachdenken an. Mit rührenden Geschichten kannst du auf ein Problem hinweisen. Welche traurigen Momente könnten Programmierer erleben, wenn sie nicht ausreichend gut Deutsch sprechen? So abstrakt es klingt, aber was könnte sie zum Weinen bringen?

Emotion 3: Angst

Angst ist eine sehr starke Emotion, die uns zum sofortigen Handeln bewegt. Wer Angst hat, möchte sich eines Problems entledigen. Wovor hat deine Zielgruppe am meisten Angst?

Emotion 4: Wut

Ungerechtigkeit kann den Betroffenen verletzen oder einen Dritten wütend machen. Wut kann Menschen aufwecken und zum Handeln bewegen. Wann fühlt sich deine Zielgruppe frustriert, perspektivlos und was macht sie wütend?

Konntest du den Schwerz deiner Zielgruppe definieren, wird es dir viel leichter fallen, deine Zielgruppe zu finden, dein Angebot zu formulieren und ihr dieses Angebot auch zu unterbreiten.

Bist du auch so fasziniert von diesem Thema oder hast du Fragen, dann freue ich mich auf deinen Kommentar.

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